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DAS MAGAZIN DER STADTBETRIEBE SIEGBURG Nr. 5 I Mai 24 |
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African Vision (Ausschnitt) 1998-99 (© Kunststiftung Ruth Baumgarte) |
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- Editorial - GG 75
- Bewegtes
- Das Grundgesetz wird fünfundsiebzig
- Themen
- Draußen vor der Tür - Wohnen im Haufeld - I believe in woman - Ruth Baumgarte im Stadtmuseum - Ein bunter Strauß musikalischer Blüten - Das 36. Engelbert-Humperdinck-Musikfest - Wo bewahren Sie Ihr Geld auf? - Kleinkunst 2024/25
- Vorschau
- 90 Kilometer und kein Auto - Siegtal Pur 2024 - Erlesen. Facettenreich. Zeitgenössisch - Der Siegburger Keramikmarkt - Sommernacht - Benjamin Appl, Martynas Levickis
- Programm
- Alle Termine, alle Veranstaltungen
- Childrens Corner
- Mit dem Handy durchs Museum - Ein alternativer Einblick in die Zeit des Nationalsozialismus
- Charly fragt...
...können Sie antworten?
- kreuz & quer
- Kordian Więcek, Kunst und Brot, Coding Hub, TVöD in der Musikschule
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GG 75
"Wenn einst in schwerer Nacht, oh Weib / ein Christ, in dem Erbarmern lebt, / deinen so vielgerühmten Leib…" – nein das ist nicht die Präambel des Grundgesetzes. Das ist Baudelaire. Der Beginn seines berühmten Sonettes "Grablege" aus den "Blumen des Bösen". Und wer jetzt meint, das habe nichts mit dem Grundgesetz zu tun, der hat natürlich recht. Und auch wieder nicht, denn neben vier Frauen und einigen Männern befand sich unter den Schöpfern des Grundgesetzes auch ein Baudelaire-Übersetzer. Carlo Schmid, der zwar im Parlamentarischen Rat als SPD-Fraktionsvorsitzender durchging, der aber bereits zwei Jahre zuvor eine laut Wikipedia "bahnbrechende" Übertragung von Baudelaires "Fleurs du mal" vorgelegt hatte. Brauchen wir also mehr Lyrik in der Politik? Ach nein. Aber wir brauchen in der Politik und überhaupt in der Gesellschaft mehr Leute, die mit ähnlicher Leidenschaft ans demokratische Werk gehen wie die Frauen und Männer des Parlamentarischen Rates. Oder, wie es Bundespräsident Steinmeier in seiner Rede anlässlich des 75. Jubiläums des Verfassungskonvents in Herrenchiemsee im August 2023 formulierte: "Unsere Verfassung verliert ihre Gültigkeit an dem Tag, an dem sie uns gleichgültig wird." Lassen wir es nicht so weit kommen!
Ihr PRO SPECT Team
p.s.: Und wer mal das eigene Wissen über das GG testen möchte, hier ist - gerade online gestellt - das Grundgesetz Quiz der Landeszentrale für politische Bildung!
> zum Quiz
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Das Grundgesetz wird fünfundsiebzig 23. Mai 2024, 18:30 Uhr
RHEIN SIEG FORUM
Am 23. Mai jährt sich die Verkündung des Grundgesetzes zum 75. Mal. Wenn das kein Grund zu feiern ist! Auch in Siegburg. Das RHEIN SIEG FORUM lädt aus diesem Anlass zu einem Abend der Demokratie. Ein bisschen Feierstunde, ein bisschen Happening. Mit dabei u.a.: Peter Müller, ehemaliger Richter am Bundesverfassungsgericht, das Brachland Ensemble, eines der führenden freien Theater beim Thema politische Bildung, Schülerinnen und Schüler des Alleegymnasiums und HAUSMarke! Das RSF kündigt einen ebenso tiefsinnigen wie unterhaltsamen Abend und eine überraschende Enthüllung an. Der Eintritt ist so frei wie die Demokratie. Wer sich schon einmal in die richtige Stimmung versetzen möchte, der schalte auf diesen Kanal: > zum Video
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Quartiersentwicklung - eine Visualisierung
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Draußen vor der Tür Wohnen im Haufeld
Mathematisch betrachtet sind Städte absurde Gebilde. Kommt man normalerweise mit vier Vierteln aus, um ein Ganzes zu bilden, reicht das bei Städten, selbst kleinen Städten wie Siegburg nicht aus. Paris hat 20 Stadtviertel, was rein rechnerisch für fünf Städte reichen würde. Allerdings heißen die Viertel dort Arrondissements, von denen jedes einzelne tatsächlich in vier Viertel unterteilt ist. Schwamm drüber. Paris ist ja nicht Siegburg.
Was aber hat nun das Haufeld mit dem Quartier Latin oder auch mit St. Pauli gemeinsam? Eben genau dies: es sind Stadtviertel. Und das sind keine geometrisch exakten Einteilungen von Städten, sondern laut Wikipedia: "Ein Stadtviertel – auch Stadtgeviert, Stadtquartier, Wohnviertel oder Quartier – ist als Teil einer Stadt ein überschaubares, häufig nur aus einigen Straßenzügen bestehendes, soziales Bezugssystem..."
Was also die Stadtbetriebe mit der Architektin Anja Merten im Haufeld planen, sind nicht ein paar Häuser mit eigener Geothermie, klimatisierendem und zum Verweilen einladendem Grün dazwischen, sowie Parkmöglichkeiten unter der Erde und Photovoltaik auf den Dächern. Geplant wird ein soziales Bezugssystem. Und genau das macht die Sache besonders interessant. Es geht nicht nur um die Frage, wie werden die Menschen wohnen, sondern, wie werden sie zusammenleben?
Die Planungen zum Haufeld sehen dementsprechend viele Gelegenheiten vor, wo und wie sich die Menschen auch außerhalb der eigenen vier Wände begegnen können. Denn nur dort werden ja Fremde zu Bekannten, nur dort entstehen – zumal in einem neuen Viertel – Beziehungen unter den neuen BewohnerInnen. Nur dort entsteht das Quartier als funktionierendes soziales Bezugssystem. Was heißt das nun konkret? |
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Das Haufeld. Ein Quartier als Landschaft |
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Wer auf den Plan schaut, dem springt zunächst die Verbindung von Baukörpern und Grünflächen ins Auge. Das wirkt nirgends statisch, sondern erinnert trotz der dominierenden geraden Linien der Gebäude eher an eine Landschaft. Die Gradlinigkeit wird durch die amorphen Formen des Außengeländes durchbrochen, die Materialität der Häuser durch Pflanzen und Bäume entschärft. Der Fußweg schlängelt sich durch das Haufeld wie ein Flusslauf und eröffnet so immer wieder neue Blickbeziehungen und Perspektiven. Mit einem Wort: Es lohnt sich, vor die Tür zu gehen!
Draußen dann trifft man sich auf Parkbänken, Spielplätzen oder auch im Nachbarschaftsgarten, wo Obst und Gemüse angebaut wird. Eine besondere Rolle wird der Quartiersplatz im Osten der Anlage spielen, der auf vielfältige Weise die Menschen zusammenbringt. Neben einem Gemeinschaftsraum für private Anlässe oder auch Infoveranstaltungen und einer Servicestelle für Pflege- und Sozialberatung wird sich hier der Dreh- und Angelpunkt des sozialen Bezugssystems Haufeld befinden: das Büdchen. Dort gibt es Kaffee und regionale Produkte, wer schnell noch etwas braucht, findet hier das Nötigste fürs täglichen Leben. Und das Büdchen dürfte Produktionsstätte dessen werden, was ein soziales Bezugssystem überhaupt erst zu einer Nachbarschaft macht: Gossip! |
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I believe in woman Ruth Baumgarte im Stadtmuseum
Mit der Malerin und Zeichnerin Ruth Baumgarte (1923–2013) präsentiert das Stadtmuseum Siegburg eine der überraschenden Wiederentdeckungen in der Kunstwelt der jüngsten Zeit. Insbesondere die Ausstellung ihres Werks in der weltberühmten Albertina Wien 2022/23 hat ein breites, internationales Publikum angezogen, das sich für die hochaktuellen Themen der Künstlerin interessiert.
Zeitlebens befasste sich Ruth Baumgarte in ihrem Werk mit Fragen des menschlichen Daseins. Als genaue Beobachterin ihrer Zeit war sie immer auf die Wirklichkeit ausgerichtet. Besonderes Interesse hatte die Künstlerin an der Rolle der Frau, ihren multiplen Aufgaben und den Weiblichkeitstypologien zwischen Selbstbestimmung und Abhängigkeit. Die Einzelausstellung mit etwa 50 Ölbildern, Aquarellen und Zeichnungen nimmt die Thematik erstmals in den Blick und geht den Frauenbildern in Ruth Baumgartes Schaffen von 1940 bis 2004 nach.
Den Auftakt der Ausstellung bildet eine Auswahl prägnanter Selbstporträts, mit denen Baumgarte wichtige ihres Lebens und Arbeitens reflektierte. Eine Reihe von Frauenporträts aus ihrem Lebensumfeld um 1943/46 zeigen ihre Mutter, ihre Tante, Freundinnen, Bekannte und Menschen auf der Straße: ungeschönt präzise und sachlich in der Zeit der Schrecken und Gräuel des Zweiten Weltkrieges. Auch politisch und rassistisch Verfolgte wurden zu verbotenen Sujets ihres Frühwerks. |
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Wesentliche Impulse für ihre Figurengestaltung erhielt Ruth Baumgarte aus der Theater- und Tanzwelt mit ihren Rollenspielen und Inszenierungen, die sie zu bühnenartigen Kompositionen inspirierte. Frauen erhalten in ihren symbolhaften Bilderserien ab den 1970er-Jahren tragende Rollen. Beispiele sind ihre Bilderserien wie Wintertod von 1982/83 oder A la recherche du temps perdu ab 1984.
Zunehmend wurde die Künstlerin durch die politischen Bewegungen ihrer Zeit aufgeschreckt. Ruth Baumgarte überdachte ihre Bildgestaltung und ging ab 1985 explizit auf aktuelle politische Debatten zur Anti-Atomkraft-, Umwelt- und Sozialbewegung ein. Parallel dazu arbeitete sie an ihrem Afrika-Zyklus. Der Kontinent mit seiner Kraft, aber auch seinen großen sozialen und politischen Veränderungen, wurde zum Mittelpunkt ihres fulminanten Spätwerks, das die internationale Rezeption ihres Werks einleitete.
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Ein bunter Strauß musikalischer Blüten Das 36. Engelbert-Humperdinck-Musikfest
Zu Beginn als rein klassisches Format konzipiert, steht heute das Engelbert-Humperdinck-Musikfest für musikalische Vielfalt, genreüberschreitende Hörerfahrungen und die Förderung des musikalischen Nachwuchses. Zum 36. Male steht die Musik in Siegburg fünf Wochen lang vom 23. Mai bis zum 29. Juni gleichsam unter der Schirmherrschaft des großen Sohnes der Stadt.
Mit erfahrenen professionellen Ensembles und SolistInnen, aber auch mit NachwuchskünstlerInnen aus der Region treffen Musikergenerationen aufeinander, die dem Publikum kontrastreiche und künstlerisch anspruchsvolle Konzerterlebnisse bereiten werden. Den Auftakt macht am 23. Mai das Hokkaido Quartett, unter anderem mit einem selten aufgeführten musikalischen Juwel – dem Streichquartett in C-Dur von Engelbert Humperdinck.
In Zeiten, da es nicht mehr ernste Musik und Unterhaltungsmusik gibt, sondern nur noch gute und schlechte Musik, offeriert das Humperdinckfest einen bunten Strauß musikalischer Blüten. Dazu gehört das großartige John Jon Lord Tribute Project von Baroque in Blue ebenso wie der Auftritt einer virtuosen Flötenklasse der Hochschule für Musik und Tanz Köln oder das mehrfach preisgekrönte Bläserquintett Anemois.
Ein Höhepunkt des eigentlich ausschließlich aus Höhepunkten bestehenden Programms dürfte das große Chor- und Orchesterkonzert mit dem chorus novus siegburg, dem KonzertChor Düsseldorf und der Philharmonische Gesellschaft Düsseldorf unter der Leitung von Guido Harzen werden. Einen Fokus auf den Nachwuchs legen die Konzerte der Jugend Musiziert-PreisträgerInnen der Musikschule und der Jungen Symphonie Siegburg sowie nicht zuletzt der Kammermusik-Abend mit Werken für Flöte und Klavier mit der Flötistin Klara Herkenhöhner, die am Beginn einer ganz großen Karriere steht.
Der grandiose Ivan Petricevic und zum Abschluss am 29. Juni melodiöser Modern Jazz der Band "Session 5" runden das sehens- und vor allem hörenswerte Programm ab, mit dem sich Siegburg als höchstlebendige Stadt der Musik erweist.
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Große Kleinkunst im Stadtmuseum |
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Wo bewahren Sie eigentlich Ihr Geld auf?Kleinkunstsaison 2024/25Wo bewahren Sie eigentlich ihr Geld auf? In der Schublade? Zwischen Ihrer Schnürsenkelsammlung? In ganzen Sätzen? Oder bleibt das streng geheim? Die Siegburger Kleinkunstreihe befasst sich in der kommenden Spielzeit mit vielem, aber die Geldfrage klären wir direkt. Das Geld liegt natürlich auf der Fensterbank, Marie. Aber der Kleinkunstreihe nach. Eva Eiselt eröffnet die Spielzeit am 27. September mit ihrem Programm "Wenn Schubladen denken könnten", das zum Umdenken anregt und das Publikum zum Staunen bringt. Als Preisträgerin mehrerer renommierter Auszeichnungen bringt sie einen wilden Mix aus Kabarett, Theater und kreativem Wahnsinn mit. Am 29. November ist Ralf Senkel zu sehen, dessen einzigartiger Humor zwischen Comedy und Kabarett wandelt. Er beobachtet die Welt um sich herum scharfsinnig und bringt das Publikum mit seinen Beobachtungen zum Lachen. Am 24. Januar präsentiert Marcel Kösling sein viertes Soloprogramm "STRENG GEHEIM!", eine mitreißende Mischung aus Kabarett und Zauberei, die schockierende, überraschende und lustige Momente verspricht. René Sydow, Deutschlands vielleicht sprachmächtigster Kabarettist, enthüllt am 28. März in seiner Show "In ganzen Sätzen" die versteckten Wahrheiten unserer Gesellschaft und seziert dabei Herrschaftssprache und Internetkultur. Den Abschluss macht dann die Geldfrage. Das Duo "Das Geld liegt auf der Fensterbank, Marie" kommt am 23. Mai mit seinem neuen Programm "glorreich versieben". Zauberhafte Lieder, aberwitzige Dialoge und kritische Themen mit überraschenden Pointen versprechen einen hinreißenden Abend. So hinreißend wie die anderen vier der Siegburger Kleinkunstreihe 2024/25! > weitere Informationen |
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Die Naturregion Sieg einen ganzen Tag ohne Autos entdecken
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90 Kilometer und kein AutoSiegtal pur 2024Einmal im Jahr – immer am ersten Sonntag im Juli – ist das Siegtal für den gesamten Autoverkehr gesperrt und den Radlern, Inline-Skatern, Joggern und Fußgängern vorbehalten. Auf der in diesem Jahr 90 Kilometer langen Strecke zwischen Siegburg und Mudersbach dürfen die Teilnehmenden dann von 9 bis 18 Uhr nach Herzenslust radeln, skaten, wandern oder laufen. Bei zahlreichen Straßen- und Sportfesten sowie Radlertreffen entlang der Strecke und in den Städten und Gemeinden gibt es viele Aktionen und Attraktionen sowie Möglichkeiten sich mit Getränken und Speisen zu stärken. Wer genug Kilometer in den Knochen hat, kann jederzeit auf die Bahn umsteigen. Zusätzlich zum normalen Fahrplan verkehren Sonderzüge.
> Sonntag 7. Juli, 9-18:00 Uhr, Siegtal
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Markt, Wettbewerb und Ausstellung zu moderner Keramik |
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Erlesen. Facettenreich. Zeitgenössisch.Der Siegburger Keramikmarkt
In Fachkreisen, unter Liebhabern, für Neugierige - der Siegburger Keramikmarkt ist inzwischen eine Institution. Jedes Jahr am 2. Juliwochenende präsentieren professionelle Werkstätten und internationale KeramikerInnen auf dem historischen Marktplatz eindrucksvolle Werke zeitgenössischer Keramikkunst. In diesem Jahr werden am 13. und 14. Juli 86 Ausstellende aus dem In- und Ausland erwartet. Keramische Qualität statt Quantität. Ausschließlich ausgebildete KeramikerInnen, professionell arbeitende Werkstätten und künstlerische Ateliers werden zugelassen - das Konzept des Siegburger Keramikmarktes wurde im Jahr 2014 entwickelt und hat sich seitdem sehr bewährt. Dazu gehört such die Festlegung der KeramikmarktteilnehmerInnen durch eine Fachjury. Der zweitätige Markt bietet eine breite Palette verschiedenster Stilrichtungen. Die Besuchenden erwartet ein zeitgemäßes und vielfältiges Angebot von Unikatkeramik, individueller und serieller Gebrauchskeramik, feinem Porzellan und hochwertigem Schmuck bis hin zu künstlerischen Objekten. Die Vielfalt an Techniken, Handschriften und keramischen Oberflächen ist fast unerschöpflich und hält für jeden etwas bereit. Parallel zum Keramikmarkt wird im Juli/August in der Wechselausstellung des Stadtmuseum alljährlich eine zeitgenössische Ausstellung künstlerischer Keramik gezeigt. Dieses Jahr sind Laurent Petit & Benoît Pouplard aus Frankreich zu Gast. Doch nicht nur im Stadtmuseum ist französische Keramikkunst zu bewundern – auch auf dem Keramikmarkt selbst stellen sechs französische KeramikerInnen ihre Werke aus. Der Markt ist Samstag und Sonntag jeweils von 11 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. > weitere Informationen |
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Benjamin Appl (© Uwe Arens) |
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SOMMERNACHTBenjamin Appl (Bariton), Martynas Levickis (Akkordeon)
Benjamin Appl wird als "der derzeitige Spitzenreiter der neuen Generation von Liedersängern" beschrieben (Gramophone Magazine). 2017 wurde sein erstes Album für das Label Sony Classical veröffentlicht. Damit positionierte er sich gleich ganz vorne in den Klassik-Charts. Nachdem er in Siegburg mit Beethovens An die ferne Geliebte, Schuberts Winterreise und Schumanns Dichterliebe bereits drei der bedeutendsten Liederzyklen präsentiert hat, begibt er sich nun mit dem famosen Martynas Levicki auf eine Reise durch die Schmelztiegel Wien, Paris und Berlin. Das Akkordeon ist der Underdog in der Musikwelt, doch Martynas Levickis hat sich vorgenommen, das zu ändern. Das Publikum ist erstaunt, welche Klänge der Akkordeon-Weltmeister (ja, wirklich!) aus Litauen diesem Instrument entlocken kann. Für den Abend mit dem Bariton Benjamin Appl hat er tief in seinem Notenstapeln gewühlt. Auf dem Programm stehen Klassiker, Schmankerl und seltene Perlen. Das Duo hält einige Überraschungen bereit bei seinem Ritt durch verschiedene Genres und Epochen. > Samstag 1. Juni 2024, 20:00 Uhr, Stadtmuseum |
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Das aktuelle Veranstaltungsangebot der Stadtbetriebe Bibliothek | Museum | Musikschule | RHEIN SIEG FORUM | Tourismus
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Musik von Engelbert Humperdinck, ein märchenhafter Kulturkiosk, Themenführungen und kreative Workshops. Kinder können sich vor einer Green-Wall in Hänsel und Gretel verwandeln.
Das Programm für diesen Tag ist reichhaltig und bietet kulturelle Höhepunkte für die ganze Familie. Den krönenden Abschluss bildet die familiengerechte Aufführung von "Hänsel und Gretel" der Opernkiste Köln.
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SommerLeseClub in der Stadtbibliothek
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Die Leseclubs sind inzwischen die größte Sommerferien-Aktion in deutschen Bibliotheken. Action, Abenteuer und eine gute Zeit mit Freunden verbringen? Kann man alles in der Siegburger Stadtbibliothek erleben.
Während der Sommerferien können Bücher und Hörbücher ausgeliehen werden. Ab drei gelesenen oder gehörten Medien gibt es eine Urkunde. Alle können mitmachen: vom kleinen Bruder über die große Cousine bis hin zu Oma und Opa.
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Großes Chor- und Orchesterkonzert Humperdinck, Bruckner, Mendelssohn
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Ein Highlight des 36. Engelbert-Humperdinck-Musikfest Siegburg 2024 mit über 160 Mitwirkenden unter der Leitung von Guido Harzen.
Mit Alexandra Untiedt (Sopran), Gerda Maria Knauer (Alt), Kyung-Rak Jeong (Tenor), Sebastian Pilgrim (Bass), chorus novus siegburg, KonzertChor Düsseldorf e.V., Philharmonische Gesellschaft Düsseldorf (Einstudierung: Thomas Schlerka).
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Ivan Petricevic spielt Manuel de Falla Gitarrenkonzerte im Stadtmuseum
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Ivan Petricevic hat über 30 Preise bei internationalen Wettbewerben gewonnen, darunter zuletzt den 1. Preis und Alhambra Award bei der Annual Texas Guitar Competition (2022).
In den letzten Spielzeiten trat er u. a. mit der Neuen Philharmonie Westfalen, dem Orchestre Symphonique de Chatillon, dem Shenzhen Chamber Orchestra sowie dem Hong Kong Metropolitan Pop Orchestra auf.
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Für Schulklassen der Oberstufe |
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Mit dem Handy durchs Museum Ein alternativer Einblick in die Zeit des Nationalsozialismus ab der 10. Klasse
Fast alle Jugendlichen gehen in diesen einen bestimmten "Verein". Dort machen sie Ausflüge und aufwändige Geländespiele. Ständig gibt es ein spezielles Programm. Ja, es gibt an einigen Tagen sogar schulfrei und man kann Segelfliegen lernen. Allgemein halten auch die Eltern das Angebot für eine tolle Sache. Zu schön, um wahr zu sein? Es ist das Jahr 1938.
Für die App BIPARCOURS hat das Stadtmuseum eine digitale Rätseltour in die Zeit des Nationalsozialismus in Siegburg entwickelt. Gedacht ist das Angebot für Schulklassen und Schüler der Oberstufe. Biparcours ist eine interaktive App für Schulen und außerschulische Lernorte in Nordrhein-Westfalen. Die alternative Führung geht über verschiedene Stationen, an denen es gilt, Aufgaben zu lösen, Rätsel zu knacken und mehr über die Ausstellungsstücke zu erfahren.
> zur Anmeldung
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...können Sie antworten?
Ein Kultur- und Kongresszentrum in der Nähe einer Großstadt? Hm. Das RHEIN SIEG FORUM? Nein, so leicht machen wir es Ihnen nicht. Aber, Sie werden dahinter kommen. Natürlich verlosen wir unter den richtigen Einsendungen wieder Siegburggutscheine!
Die erste Partnerschaft Siegburgs mit einer ausländischen Stadt wurde am 13. Juni 1964 begründet. Diese Stadt liegt malerisch am Steilufer eines Flusses. Da sie über eine Eisenbahnverbindung verfügt, war sie mit ihren Ausflugslokalen an der Flusspromenade besonders in den Jahrzehnten um 1900 ein sehr beliebtes Ausflugsziel der BewohnerInnen der nahe gelegenen Großstadt, die dort feierten und tanzten. Seit 1976 verfügt die Stadt über eine bekannte Konzert- und Kongresshalle, die unter Denkmalschutz steht und vorher in der benachbarten Großstadt als Markthalle diente.
Von welcher Stadt ist die Rede und wie heißt ihre Konzert- und Kongresshalle?
> Einsendungen bitte hier
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Kordian Więcek, Grenzüberschreiter |
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Arbeit + Freude = Musik Über den Klavierdozenten Kordian Więcek
Treffen ein Klavier, ein Metronom und eine Banane aufeinander. Was kommt dabei heraus? Eine Klaviersonate von Kordian Wiecek! Und wer eine "Sonate für Klavier, Metronom und Banane" schreibt, gibt schon mit dem Titel einen deutlichen Wink, dass das Konventionelle für seine musikalische Welt nicht reicht. Kordian Więcek, der an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf Klavier studierte, hat bei aller Brillanz im klassischen Repertoire keine Scheu, als Pianist und als Lehrer neue Wege zu gehen. "Musizieren = Arbeit, Musizieren = Freude, Arbeit + Freude = Musik (schenkt Kraft und Inspiration für den Tag)". So lautet Więceks Maxime, nach der er seit vielen Jahren an der Engelbert Humperdinck Musikschule Klavier unterrichtet. Überhaupt muss seine Maxime irgendetwas mit der Musikschule zu tun haben, denn der heutige Dozent hat selbst dort als Schüler angefangen. Dabei gelang ihm das Kunststück, bereits mit 17 Jahren und nach nur fünf Jahren Klavierunterricht (!) sein Konzertdebüt zu geben, mit Chopins Klavierkonzert Nr. 1 und dem Siegburger Jugend Symphonieorchester. Um das zu schaffen, braucht es viel Talent, viel Fleiß und einen sehr guten Lehrer. Dies war übrigens kein anderer als der Leiter der Musikschule Hans-Peter Herkenhöhner und die Vermutung liegt nahe, dass Herkenhöhner auf seine Weise nicht nur zum exzellenten Klavierspiel, sondern auch zur oben genannten Maxime und zur Lust auf musikalische Grenzüberschreitung beigetragen hat. Tatsächlich hat Kordian Więcek als Pianist und Komponist, aber eben auch als Dozent ein musikalisches Feld für sich entdeckt, das vielen unbekannt ist, das aber zugleich eine ungeheuer populäre und ganz eigene Gattung darstellt. Die Musik von Videospielen. 2019 veröffentlichte er sein erstes Album "Colours" mit von Więcek selbst arrangierten Werken des Videospielekomponisten Rafael Dyll. 2021 folgte "2021 Turrican Duelling Pianos" mit Werken von Chris Hülsbeck. 2022 dann das Album "Atmosphere" mit eigenen Kompositionen, zu hören übrigens auf Spotify. Sein neuestes Projekt werden 24 Preludes über Themen aus der Ära des Amiga Computers sein, welches er bis 2025 abschließen möchte, pünktlich zum 40. Geburtstag des legendären Rechners. Musikalische Überschreitung vermeintlicher Grenzen kennzeichnet auch Więceks Unterricht. Wenn eine Schülerin Hip Hop spielen möchte, dann "stellt man sich eben der Herausforderung, wie man gemeinsam einen zufriedenstellenden Klang und Arrangement erzeugt. Und wenn der Schüler dadurch auch selbst etwas übers Komponieren und Improvisieren erlernt, dann umso besser", sagt Więcek, ganz nach seiner Maxime: Arbeit und Freude = Musik. > Kordian Więcek "Atmosphere - Beyond Nowhere and Infinity"
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Rüdiger Kaun und Jürgen Röhrig im Gespräch |
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Kunst und Brot Rüdiger Kaun und Jürgen Röhrig bitten zu Tisch
Soll nochmal einer sagen, Kunst sei brotlos. Sogar Wein gibt es, was will der Mensch mehr? Fünfzehn Leute sitzen bei Brot und Wein (und Wasser) um den großen Zeitungstisch in der Stadtbibliothek herum und reden über Kunst. Das Tischgespräch erweist sich angesichts von Niveau und Intensität der Unterhaltung als ideales Format. Es entfacht sich eine Debatte, die weit über den Abend hinaus zum Nachdenken anregt. Was ist das für eine denkwürdige Séance?
Antwort können die geben, die sich das ganze ausgedacht haben. Rüdiger Kaun und Jürgen Röhrig. Kaun, studierter Philosoph, ehemaliger Gymnasiallehrer und Spezialist für die Kantische Kunsttheorie, und Röhrig, von 2004 bis 2017 Redaktionsleiter des Rhein-Sieg-Anzeigers und seit der Jugend mit Kunst befasst, sind die Gastgeber der Reihe "Kunst und Brot". Viermal im Jahr laden sie an den großen Tisch.
Da geht es um Themen wie "Der blinde Glaube an die Fotografie" oder "Graffiti und Street Art" oder auch um die Frage, ob Künstler anders denken. Auf die Themen kommen Kaun und Röhrig bei gemeinsamen Spaziergängen im Grünen und wenn man sie darüber reden sieht, kann man sich vorstellen, wie sie einander die Bälle zuspielen und in einer Kombination sich gegenseitig inspirierender Gedanken das nächste Thema entsteht.
Zu Beginn des Abends steht stets ein Impulsvortrag von Jürgen Röhrig, Rüdiger Kaun leitet die Diskussion. Längst hat sich ein Stammpublikum gebildet und wer zum ersten Mal kommt, wird bald zum Stammpublikum gehören. Eine anregende Séance für alle Sinne. Kunst & Brot gibt es das nächste Mal am 16. Mai um 18 Uhr. Thema: "Kunst in der Schmuddelecke: Graffiti und Street Art." Der Eintritt ist frei. |
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In Kooperation mit dem zdi-Netzwerk:MINT und dem Fraunhofer-Institut |
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Mit Legosteinen zum Algorithmus-Profi Stadtbibliothek ist Coding HubOsterferienzeit in der Stadtbibliothek. Das Haus ist gut besucht, es wird fleißig für die Abiturprüfungen gelernt oder einfach gestöbert. Mittendrin stehen große Lego-Kisten und Laptops im Schulungsraum. Was es damit wohl auf sich hat? Nun, die Zeiten, in denen Kinder Rechnen Schreiben Lesen lernten und Legokisten diese seltsamen Behälter waren, in denen immer ein Stein fehlte, sind vorbei. Um die heutige Welt zu verstehen, genügen Rechnen Schreiben Lesen nicht mehr als Grundkompetenzen. Wer mitreden will, muss programmieren können. Und mit Lego ist das auch nicht mehr so wie früher. Sonst stünden keine Laptops daneben. Die Szenerie aus Legosteinen und Laptops steht bereit für einen Programmierworkshop. Kinder zwischen 10 und 14 Jahren lernen hier auf spielerische Weise das Lego Education Set "Spike" kennen, mit dem sich einfache Robotermodelle bauen und programmieren lassen. Die Programmieroberfläche basiert dabei auf einer niederschwelligen Programmiersprache (bunte Puzzlesteine) und bildet die Brücke zwischen Lego und dem algorithmischen Verständnis, Motoren und Sensoren und damit den Lego-Roboter in Bewegung zu setzen. Seit Beginn des Jahres ist die Stadtbibliothek in Kooperation mit dem zdi-Netzwerk:MINT im Rhein-Sieg-Kreis und dem Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS offizieller "Coding Hub", also eine Schnittstelle in der Medienkompetenzvermittlung im Bereich "Programmieren (Coding) für Kinder und Jugendliche". Im kommenden SommerLeseClub und in der "Codeweek" in den Herbstferien, werden weitere Programmier-Workshops angeboten. > zur Anmeldung |
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Überleitung in den öffentlichen Dienst |
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Die Kulturarbeit in der Musikschule wird gestärkt Honorarkräfte kommen in den TVöD
Kulturpädagogische Angebote fördern die kulturelle Teilhabe und damit die gesellschaftliche Partizipation, unabhängig von Herkunftsmilieu und Haushaltseinkommen. Dies gilt gerade auch für Musikschulen. Musikschulen vermitteln die Kompetenz, Musik nicht nur als jederzeit verfügbares Massenprodukt zu konsumieren, sondern aktiv damit umzugehen. Leider wird außerschulische Kulturarbeit oft eher schlecht honoriert und an den Musikschulen wird ein weiterer Fachkräftemangel bereits sichtbar. Man geht in Deutschland von einer Warteliste mit 100.000 SchülerInnen bei kommunalen Musikschulen aus.
Der Verband deutscher Musikschulen empfiehlt daher und auch vor dem Hintergrund eines Urteils des Bundessozialgerichts eine Umwandlung von Honorarverträgen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Aus den 15 bisher freiberuflichen Kräften der Siegburger Musikschule werden nun ab Juni Beschäftigte im öffentlichen Dienst (TVöD). Arbeitsplatzsicherheit und Entlohnung steigen. Neben attraktiveren beruflichen Perspektiven soll sich auch die Eingliederung der Lehrkräfte in die betriebliche Organisation der Musikschule verbessern. Die Stadtbetriebe werten damit die Tätigkeit als Lehrkraft an der Musikschule deutlich auf, ein wichtiger Schritt in die Zukunft eines unverzichtbaren Kulturangebots.
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