DAS MAGAZIN DER STADTBETRIEBE SIEGBURG                                                                                                                Nr. 6 I Juli 24
Evelyn de Morgan Die verzweifelte Cassandra vor der brennenden Stadt Troja 1898 (© London De Morgan Centre)
ÜBERSICHT
  • Editorial - Kassandra
  • Bewegtes
    - "Die Würde des Menschen ist unantastbar."
    - Grüne Energie vom Dach
  • Themen
    - Neue Abteilung im Stadtmuseum
    - Eine Tanzperformance erobert das Kulturhaus
    - "Alles nur gefälscht?" Rätseltour per Handy
    - Kongress renewable materials RSF

  • Vorschau
    - GEDOK "Verdichtungen"
    - Siegburg live
  • Programm
    - Alle Termine, alle Veranstaltungen
  • Childrens Corner
    - Kindertöpfern im Stadtmuseum
  • Charly fragt... 
      ...können Sie antworten?
  • kreuz & quer
    - Karen Fälker-Herkenhöhner, Lisa Shklyaver, Literaturwerkstatt, Siegel ServiceQualität für die Touristik
EDITORIAL

Kassandra

Man konnte es doch einfach nicht mehr hören. Dieses ewige Genörgel an den Griechen! Ist doch nett, wenn sie uns zum Abschied so ein Holzpferd dalassen. Kriegslist! So ein Quatsch! Nächstens behauptet sie noch, die Erde würde verdorren und überfluten zugleich! - Kassandras Mahnrufe waren vergeblich. Die Trojaner holten das Pferd in die Stadt, der Rest ist bekannt. Aber warum haben die Trojaner nicht auf Kassandra gehört?

Dem Mythos nach war Kassandra ein klassisches Opfer toxischer Göttlichkeit. Hingerissen von ihrer Schönheit verlieh Apollon, als Gott unter anderem zuständig für Licht, sittliche Reinheit und Kunst, Kassandra die Gabe der Weissagung. Als Gegenleistung erwartete er Sex. Kassandra verweigerte sich, was Apollon mit einer besonderen Art gesellschaftlicher Ächtung bestrafte: er sorgte dafür, dass niemand Kassandras Weissagungen glauben würde. Ein antiker Fall für die Me-too Bewegung also.

Was hat das jetzt damit zu tun, dass 16 % der jungen Wählerinnen und Wähler bei der Europawahl AfD gewählt haben? Nun, vielleicht lag es gar nicht am toxischen Apollon, dass die Trojaner Kassandra nicht zuhören wollten. Vielleicht lag es an Kassandra selbst. Man stelle sich vor: Nach jahrelanger Belagerung Trojas ziehen die Griechen endlich ab. Lassen sogar ein Geschenk da. Was wird denn wohl in dem Moment in Troja losgewesen sein? Die werden gefeiert haben! Den Göttern gedankt! Unzucht getrieben! Das letzte, worauf die Bock hatten, war so eine Spaßbremse, die überall nur Unheil kommen sah.

Das war Kassandras Problem: sie konnte immer nur eine negative Zukunft sehen. Und da sind wir bei den 16 % AfD JungwählerInnen. Wir kommen über die Verkündung anstehenden Unheils – Klimawandel, Rassismus, Autokratismus – nicht hinaus. Ja, was soll die Jugend denn da denken, wenn nicht, um mit Hildegard Knef zu sprechen: Von nun an geht’s bergab!? Was für gesellschaftliche, politische oder technologische Versprechen setzen wir denn dagegen? Wenn nichts als Dystopie vor einem steht, kann man sich schonmal verwählen. Aber was sind unsere Utopien? Da sollte Kassandra sich etwas einfallen lassen. 

BEWEGTES
"Die Würde des Menschen ist unantastbar."
Art. 1, Abs. 1, Grundgesetz
         
Die Enthüllung dieses Satzes war der Höhepunkt des "Abends der Demokratie", zu dem das RHEIN SIEG FORUM anlässlich 75 Jahre Grundgesetz eingeladen hatte. Unübersehbar steht der Satz nun am Ausgang des Hauses als klares Statement für die universelle Freiheit und Gleichheit aller Menschen und gegen jede Form von Ausgrenzung, Rassismus und Gewalt.

Demokratie lebt von der Teilhabe und dem Engagement der Menschen. Das galt auch für den "Abend der Demokratie". Neben hochinteressanten Redebeiträgen u.a. des ehemaligen Verfassungsrichters und saarländischen Ministerpräsiden Peter Müller war es das Brachland Ensemble, unterstützt von SchülerInnen des benachbarten Gymnasiums Alleestraße, das immer wieder das Publikum einbezog und zur Teilhabe aufforderte. Dabei ging es insbesondere darum, was denn nach 75 Jahren geschehen müsse, damit wir auch in Zukunft im Geiste des Grundgesetzes leben können? Was wünschen wir dem Grundgesetz? Vieles kam zur Sprache, bis am Schluss allen jener Satz vor Augen stand, der im Grundgesetz am Anfang steht...

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v.l.n.r.: Till Cremer (rhenag-Vorstand), Andreas Roth und Mladen Malinovic (energy4u-Geschäftsführer), Michael Nagel (Stadtbetriebe Siegburg), Thomas Beckers (rhenag-Energiedienstleistungen) © rhenag

Grüne Energie vom Dach
Siegburger Oktopus-Bad produziert und nutzt Strom aus Photovoltaik-Anlage
 
Zahlreiche Wasserbecken, Rutschen und andere Angebote des Freizeit- und Gesundheitsbades begeistern jährlich viele kleine und große Besucherinnen und Besucher. Neben Spaß, Wohlbefinden und Auszeiten vom Alltag steht das Oktopus nun auch für die Umsetzung der Energiewende vor Ort.
 
Das große Flachdach des Bades ist zugleich Kraftwerk für die Sonnenstromerzeugung in großem Maßstab. Am 13. Juni wurde die neue Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach offiziell in Betrieb genommen. Die Anlage ist als Flachdachsystem mit Ost-West-Ausrichtung installiert und erbringt eine Spitzenleistung von 93,37 Kilowatt/Peak. Über insgesamt 225 PV-Module werden somit pro Jahr gerechnet voraussichtlich etwa 85.000 Kilowattstunden Solarstrom erzeugt.
 
Das Projekt steht gleichzeitig für die gute Kooperation dreier Siegburger Unternehmen, die gemeinsam die Energiewende in der Kreisstadt vorantreiben: Partner der Stadtbetriebe Siegburg als Betreiber des Oktopus-Bades sind für Bau und Betrieb der neuen PV-Anlage der regionale Energieversorger rhenag sowie energy4u, die Ökostromtochter der Stadtbetriebe Siegburg und der rhenag. Als Anlageneigentümerin realisierte die rhenag die Errichtung auf der dafür von den Stadtbetrieben Siegburg gepachteten Dachfläche. Betrieben wird die Anlage von energy4u.
 
Ergänzend zur bereits bestehenden Solarthermieanlage zur Gewinnung regenerativer Wärme für das Freibad des Oktopus kommt nun auch regenerativer Strom, der in der gesamten Anlage genutzt wird. Das Siegburger Oktopus-Bad wird so auch klimapolitisch zu einem Vorzeigeobjekt.
 
THEMEN
Noch stehen die Vitrinen leer
Neue Abteilung im Stadtmuseum
zeitgenössische Keramik
 
Die Lebenswelt der Siegburger Töpfer und die große internationale Bedeutung des hier hergestellten Steinzeuges ist eines der Hauptthemen des Siegburger Stadtmuseums. Dem hellen Ton verdankte die Stadt eine frühe Blütezeit. Im ausgehenden Mittelalter und der frühen Neuzeit – also etwa zwischen 1400 und 1600 – wurde europaweit Siegburger Gebrauchskeramik für das Volk ebenso gehandelt wie Prestigeobjekte für Adelshäuser und wohlhabende Bürger. Alles wurde von höchster Qualität und unter der strengen Aufsicht der eigenen Zunftordnung produziert. Wohl dem, der über Bodenschätze verfügt. Noch heute ist Siegburger Steinzeug in ganz Europa und darüber hinaus zu entdecken. Aus dem Bodenschatz ist ein Markenzeichen der Stadt geworden. 
 
Vor diesem Hintergrund hat sich Siegburg in den letzten Jahren verstärkt auch der zeitgenössischen Keramik zugewandt. Der Keramikmarkt mit internationalen AusstellerInnen, der ebenfalls international beachtete Keramikpreis für herausragende künstlerische Keramikarbeiten und Sonderausstellungen moderner Keramik im Stadtmuseum gehören inzwischen zum festen Kulturprogramm und locken jedes Jahr tausende KeramikliebhaberInnen aus dem In – und Ausland in die Stadt. 

Das Stadtmuseum, das mit seiner Dauerausstellung den Bogen schlägt zwischen Historie und Gegenwart, sammelt nicht zur Stücke aus der Vergangenheit. Auch die zeitgenössische Kunst und seit einigen Jahren nun auch die zeitgenössische Keramik gehören zum Sammlungsgebiet des Hauses. Die internationale Auswahl an neuen Keramiken entsteht aus Ankäufen aus den Ausstellungen im Stadtmuseum.

Dieser wachsenden Sammlung wird nun im Erdgeschoss eine eigene, große Vitrine gewidmet. Zu sehen sind Werke u.a. von Petra Bittl, Frank Schillo, Monika Debus, Eva Koj, Karima Duchamp, Hermann Josef Hack, Ines Rother, Kiho Kang, Mimi Joung, Simcha Evan-Chen, Yanping Lu, Hyunjin Kim und Delia de la Fuente. Nach Ablauf der Keramikausstellung SCULPTING MEMORY werden noch Exponate von Laurent Petit und Benoît Pouplard hinzukommen.
© Oliver Haas
IPtanz Aufführung
Eine Tanzperformance erobert das Kulturhaus
Kölner Tanzkompanie IPtanz gastiert in Stadtmuseum und Bibliothek
 
"absence#5 – deconstruction of memory" – hinter diesem etwas rätselhaften Titel verbirgt sich eine Veranstaltung, wie es das Siegburger Kulturhaus aus Stadtmuseum und Bibliothek noch nicht gesehen hat. Zu erleben ist eine multimediale Tanzperformance auf drei Bühnen. Thematisch kreist die Performance um die Begriffe "Erinnerung – Identität – Herkunft – Erbe". Der inhaltliche Bezug zum Stadtmuseum ist unübersehbar. "absence#5 – deconstruction of memory" ist eine Produktion der Kölner Tanzkompanie "IPtanz".

Die insgesamt sechs solistischen Tanztheaterminiaturen werden von drei Choreografinnen inszeniert, die das Thema des Abends aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven auf die Bühne bringen: Ilona Paszthy, Mitbegründerin von IPtanz, Kavitha Krishnan aus Singapur und der Ungarin Ildikó Mándy. Verbindendes Element der einzelnen Performances ist ein Bühnenobjekt des bildenden Künstlers miegL, das sich wandelbar an verschiedene Raum- und Bühnensituationen anpassen kann und den jeweiligen Soli maximalen Entfaltungsspielraum gibt. Zugleich dient das Objekt als Projektionsfläche für Arbeiten der Animationskünstlerin Anna Mahendra. 

"Bringen Sie Mut, Neugier und Entdeckerfreude mit. Wir erwarten ein einzigartiges Ereignis für Siegburg und für das Kulturhaus", sagt Frank Baake, Leiter des Fachbereichs Theater und Kulturprojekte der veranstaltenden Stadtbetriebe Siegburg." Die Performances sind so verteilt, dass das Publikum auf seinem Weg von Bühne zu Bühne das ganze Haus in Besitz nimmt. Das Stadtmuseum, die Bibliothek werden zum Bühnenbild für modernen Tanz und zugleich bedeuten die Performances auch eine überraschende und belebende Inszenierung des Kulturhauses", so Baake, der sich gut vorstellen kann, in Zukunft auch mit anderen Projekten das ganze Haus zu bespielen.
 
 
Museum und Bibliothek mit Blick aufs Handy kennenlernen

ALLES NUR GEFÄLSCHT?
Rätseltour per Handy durch das Kulturhaus

Hybridlösungen sind gefragt: So die erste Erkenntnis aus der noch laufenden Untersuchung "Future Museum" des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation. In Bezug auf Museen wünschte sich die große Mehrheit der StudienteilnehmerInnen neue pädagogische Konzepte und gerne eine Kombination aus digitalen und analogen Angeboten. Stadtbibliothek, Stadtmuseum und Tourismus Siegburg haben nun genau ein solches hybrides Angebot entwickelt.

Mit "Alles nur gefälscht?" begibt sich das Kulturhaus in das Genre der Serious Games. Der Begriff klingt zwar, als handle es sich um eine eher freudlose Art des Spielens. Und selbst der deutsche Wikipedia-Eintrag übersetzt mit "ernstes Spiel". Doch das Gegenteil ist der Fall. Es geht darum, ernsthafte Inhalte auf unkonventionelle und spielerische Weise zugänglich zu machen. Wer käme schon auf die Idee, eine Museumsausstellung zu errätseln? Spielerisches Lernen ist aber nicht nur für Kinder gut.

"Alles nur gefälscht?" ist eine alternative Führung für junge, aber auch ältere Erwachsene durch Stadtmuseum und Stadtbibliothek. Angebliche Originale entpuppen sich als Kopien, Fälscher treiben ihr Unwesen, Erfinder fühlen sich um ihre geistige Leistung gebracht und Kopisten kassieren ab. In einer anspruchsvollen, interaktiven Rätseltour werden hochspannende, eher unbekannte Geschichten entdeckt. Das Angebot ist kostenfrei, man muss lediglich ein Smartphone oder Tablett dabei haben und schon kann es losgehen!

> zur Rätseltour

Begrüßung der KongressteilnehmerInnen 

Renewable Materials Conference
zum zweiten Mal im RHEIN SIEG FORUM

Wenn von Klimaneutralität die Rede ist, geht es meistens um Mobilität oder Wärme. Aber auch in der Chemie- und Kunststoffindustrie arbeitet man mit Hochdruck daran, auf fossilen Kohlenstoff zu verzichten. Auf der Renewable Materials Conference (RMC) kamen international führende VertreterInnen aus Industrie, Wissenschaft und Politik zusammen, um neueste Erkenntnisse zum Thema erneuerbarer Kohlenstoff auszutauschen. Die weltweit größte Veranstaltung zur Defossilisierung der Industrie gastierte vom 11. bis 13. Juni 2024 bereits zum zweiten Mal nach 2023 im RHEIN SIEG FORUM. 

"Die Renewable Materials Conference (RMC) ist die wichtigste Networking-Plattform für Industrie, Wissenschaft, Investment und Politik für die Defossilisierung von Chemikalien und Materialien", sagt Michael Carus, Geschäftsführer des nova-Instituts und Organisator der RMC. Frank Baake, Direktor des RHEIN SIEG FORUMS, betont: "Das RHEIN SIEG FORUM wurde für drei Tage wieder zu einem international beachteten Schauplatz der Diskussion über maßgebliche Themen des Klimaschutzes. Wir freuen uns sehr, dass der Kongress im RHEIN SIEG FORUM seinen jährlichen Schauplatz gefunden hat."

VORSCHAU
© Rosemarie Bühler
"Im Spiegel" 2011 links und rechts sowie in der Mitte Weste "Papagena" © Rosemarie Bühler
Verdichtung durch Worte inspiriert
GEDOK Bonn im Stadtmuseum

"Verdichtung durch Worte inspiriert" lautet das Thema der diesjährigen Ausstellung der Gruppe Angewandte Kunst der GEDOK Bonn im Stadtmuseum Siegburg. 13 Künstlerinnen haben für diese Ausstellung die vielfältigen Möglichkeiten der künstlerischen Umsetzung des Themas ausgelotet. Was für die eine ein Gedicht, für die andere ein Sinnspruch war, war für die nächste ein ganzes Buch oder auch die Schrift selbst, die zur Kunst inspirierte oder gar zur Kunst wurde.
 
Die jeweiligen Techniken reichen von Malerei, Zeichnung und Kalligraphie über Ton und Textilkunst bis zum Objekt, das zugleich Träger und Sinnbild der Dichtung in einem ist. Auch Schmuck eignet sich zur Vermittlung literarischer Inhalte. Rosemarie Bühler setzt in "Papagena" die Redensart Sich mit fremden Federn schmücken in Form einer Weste um und ihr Objekt "Im Spiegel" ist die bildliche Darstellung eines Gedichts.
 
Neben Arbeiten von Rosemarie Bühler sind Werke von Traudel Lindauer, Helga Becker, Clothilde Lafont-König, Ingeborg Mayr, Sabine Puschmann-Diegel, Margret Riedl, Christiane Rücker, Solveijg Speer, Sabine Störring, Tam Ueckermann, Vera van Kaldenkerken-Wistuba, sowie Elke Fischer zu sehen.
 
Die Ausstellung läuft vom 16. Juli bis 18. August 2024. 

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© Oliver Haas
Konzerte so lange der Sommer reicht
Siegburg live

Es sind nur noch wenige Minuten bis zum Auftritt, der Siegburger Markt ist gut gefüllt und man kann die Aufregung des Publikums spüren. Zweitausend sind diesmal gekommen. Die Band wartet gespannt und als sie die Bühne betritt, blendet sie das Scheinwerferlicht. Nervosität und Hitze lassen eine erste Schweißperle die Stirn herunterlaufen. Doch mit dem ersten Song verfliegt jede Aufregung und das Publikum wird in den Bann gezogen.

Schon seit dem 20. Juli 2011 gibt es dieses ganz besondere Live-Erlebnis auf dem Siegburger Marktplatz. Jeden Sommer, jede Woche, bei jedem Wetter. Gut gespielter Mainstream, der jeden mitreißt und den jede mitsingen kann, ist die musikalische Devise. War es zu anfangs noch die Agentur JoKo aus Siegen, wird das Marktplatzspektakel inzwischen von Markus Steffens aus Eitorf organisiert.

Der Eintritt ist frei, die Reihe finanziert sich durch Sponsoring sowie den Verkauf der sogenannten "Kulturbecher", die für fünf Euro erhältlich sind. Den Getränkeausschank übernehmen der Junggesellenverein und Männerreih Frohsinn Brückberg, die Fründe vom Brückberger Veedelszoch und die Husaren Grün-Weiß.

In den kommenden Wochen warten noch The Peteles (20. Juli), Ganz und gar (27. Juli), Mirko Bäumer und die lustigen Musikanten (3. August) sowie Queen May Rock (10. August) und sorgen für gute Stimmung in der Innenstadt.

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PROGRAMM
Das aktuelle Veranstaltungsangebot der Stadtbetriebe 
Bibliothek | Museum | Musikschule | RHEIN SIEG FORUM | Tourismus

Laurent Petit & Benoît Pouplard
zeitgenössische Keramik

Es begegnen sich die freien Arbeiten zweier Künstler aus Frankreich, die mit den traditionellen Techniken der Keramikproduktion brechen. Laurent Petit ist inspiriert von Architektur und Fragmenten; Benoît Pouplard von Wasser und Eis.

Beide spielen mit Brüchen, Rissen, Auffaltungen und Verschmelzungen. Jeder auf seine Weise sind sie auf der Suche nach einem Ausdruck für die Dialektik von Wachstum und Vergänglichkeit, Chaos und Ordnung, der Verwandlung der Materie und der Verletzlichkeit der Schöpfung.
> 14. Juli bis 1. September 2024, Stadtmuseum | Programm

Sophie Chassée
Modern Acoustic Fingerstyle-Singer Songwriter

Sie betört mit virtuos filigranem Gitarrenspiel des Modern Fingerstyle à la Andy McKee und mit ihrer unverwechselbar sanften Stimme: Sophie Chassée. Mit ihr kommt eine Musikerin nach Siegburg die bereits mit weltbekannten Gitarristen wie beispielsweise Jon Gomm, Peter Finger oder Joscho Stephan auf der Bühne stand. Ihre englischen Texte erzählen mit einem Hauch Melancholie über verlorene Liebe, die großen Veränderungen im Lauf des Lebens, Freundschaft und die alltäglichen Gedanken über sich selbst, in denen sich viele von uns wiederfinden können.
> 7. September 2024, 19:30 Uhr, Stadtmuseum | Tickets

Jack the Ripper
Philipp Röttgers & Dorothee Schröder über die Whitechapel-Morde 1888

"Ich bekomme mein Geld schon zusammen. Sieh nur, was für eine hübsche Haube ich habe." Wenige Stunden, nachdem Mary Ann "Polly" Nichols sich mit diesen Worten von ihrem Hausverwalter verabschiedet hat, wird sie brutal ermordet in Whitechapel aufgefunden. Einer von fünf Morden, die eindeutig Jack the Ripper zugeschrieben werden. Bei sechs weiteren ist man sich nicht ganz sicher...
Philipp Röttgers und Dorothee Schröder zeigen die Chronologie der Ereignisse des Jahres 1888 auf und nehmen ihr Publikum mit in die nächtlichen die Straßen von Whitechapel!
> 8. September 2024, 15:00 Uhr, Stadtbibliothek | Programm

Neue Musik Ensemble Aachen
NMEAC

Alle Interpreten des 2003 gegründeten Ensembles NMEAC verbindet das Ziel die faszinierende Klangwelt zeitgenössischer Musik einem breiten Publikum näherzubringen.

Die Konzertprogramme bieten nicht nur Uraufführungen und Folgeaufführungen neuester Kompositionen, sondern auch Werken vergangener Jahrzehnte großzügigen Raum.

NMEAC konzertierte im benachbarten Ausland und war zu Gast bei zahlreichen renommierten Musikfestivals.
> 14. September 2024, 19:30, Stadtmuseum | Tickets
CHILDRENS CORNER
Immer dienstags, 15 bis 16:30 Uhr für Kinder ab 8 Jahren
Kindertöpfern im Stadtmuseum
für Kinder ab 8 Jahren

Es ist soweit! Seit kurzem bietet das Stadtmuseum Siegburg einen regelmäßigen Töpferkurs für Kinder ab acht Jahren an. Unter Anleitung der Keramikerin Silja Schüler kann der Nachwuchs nach Herzenslust Siegburger Ton kneten, rollen, drehen und aushöhlen und am Ende das gebrannte Werk stolz nach Hause tragen.
 
Ton ist in Siegburg seit Jahrhunderten ein Markenzeichen. Gerade das Stadtmuseum ist ein Ort, der das eindrucksvoll belegt. Das Siegburger Steinzeug erfreute sich nicht zuletzt deshalb größter Wertschätzung, weil der helle Siegburger Ton, aus dem es gefertigt ist, europaweit zum besten und reinsten überhaupt gehörte. Bis heute.
 
Und auch die großen Meister der Töpferkunst haben ja mal klein angefangen. Was liegt also näher, als in Mädchen und Jungen die Töpferlust zu wecken? Früh übt sich, heißt es bekanntlich und wer einmal in die neue Vitrine des Museums mit zeitgenössischer Keramik schaut, kann sehen, was für ein faszinierendes Material Ton bis heute ist. Vor allem der Siegburger Ton!
CHARLY FRAGT...
 
...können Sie antworten?

Heute blicken wir mit unserem Rätsel 949 Jahre zurück in die Frühzeit der Stadt. Denken Sie nach! Googeln Sie! Unter den richtigen Antworten, werden auch diesmal fünf Siegburg-Gutscheine verlost...

Erzbischof Anno II, Gründer der Siegburger Abtei, wurde nach seinem Tod 1075 auf eigenen Wunsch nicht in Köln, sondern in seiner Lieblingsgründung Siegburg beerdigt. Ein Jahrhundert später wurde er heiliggesprochen. Seine Gebeine wurden danach in einen wertvollen Schrein, der auch an das himmlische Jerusalem erinnern soll, umgebettet. Dieser Schrein kann heute in der Schatzkammer der Servatiuskirche besichtigt werden. Aus der Werkstatt welchen Künstlers, der auch den Kölner Dreikönigsschrein schuf, stammt diese Kostbarkeit?         

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KREUZ & QUER
Karen Fälker-Herkenhöhner
Karen Fälker-Herkenhöhner
Rock, Klassik und alles, was dazwischen liegt
 
Wer nun meint, jemandem ein Instrument beizubringen, bedeute, jemandem ein Instrument beizubringen, hat sich über das Thema noch nicht mit Karen Fälker-Herkenhöhner unterhalten. Seit 1987 unterrichtet sie Querflöte an der Engelbert-Humperdinck-Musikschule. Sie muss wirklich SEHR jung damit angefangen haben. Aktuell hat sie etwa 40 SchülerInnen aus allen Generationen. Wenn jemand Erfahrung mit Unterrichten hat, dann sie.
 
"Ich muss bei jedem verstehen, wie er oder sie denkt", sagt Karen Fälker-Herkenhöhner. Instrumentalunterricht funktioniert nicht nach einheitlichem Lehrplan. Wie und was jemand lerne, hänge vom individuellen Stellenwert der Musik bei jedem und jeder einzelnen ab, sagt Fälker-Herkenhöhner. Mit anderen Worten: Jede/r bekommt einen eigenen Lehrplan. Schnell wird klar, dass nicht zuletzt darin für Fälker-Herkenhöhner ein besonderer Reiz des Unterrichtens liegt.
 
Dabei hätte es eigentlich gar nicht so weit kommen dürfen. Musik, das hatten die Eltern der jungen Karen klar vermittelt, sei kein Beruf. Lehrerin zu werden aber, das wurde der Lehramtsstudentin im Referendariat klar, auch nicht. Da kam Jost Nickel ins Spiel, damals Leiter der Siegburger Musikschule. Er gab den entscheidenden Anstoß, zu studieren, was die Begabung verlangte: Querflöte.

In Köln studierte Fälker-Herkenhöhner bei Tamara Kutz, setzte ihre Ausbildung in Kursen bei Thaddeus Watson in der Toskana fort, machte unter den Arkaden der Uffizien Straßenmusik am Rande der Legalität und wurde zu einer brillanten Kammermusikerin. Denn Kammermusik ist es, wofür ihr Herz schlägt. So feiert sie seit Jahrzehnten schon Erfolge mit dem von ihr gegründeten Aulos-Quartett, spielt regelmäßig mit dem Trio Villano und viele gerade in der Region kennen sie als die Flöte der Kultband "Baroque in Blue".

Rock, Klassik und alles, was dazwischen liegt. Karen Fälker-Herkenhöhner beherrscht ein enorm breites Repertoire aus vielen Genres und sie scheut sich nicht, auch Werke eher unbekannter Komponisten wie Claude Bolling auf die Bühne zu bringen. Die Flöte ist ein Melodieinstrument, insofern überrascht Fälker-Herkenhöhners Antwort auf die Frage, was Musik denn haben müsse, damit sie sie anspreche, nicht: Vor allem eine schöne Melodie!

> CanonRock - J. Pachelbel / JerryC (Baroque in Blue)
Lisa Shklyaver
Lisa Shklyavar neben Lang Lang
In Siegburg unterrichtende Klarinettistin für den Opus Klassik nominiert

Wie groß ist ein Name? Wie wirkt eine Referenzgröße? Richtig ist, dass zuweilen die Namensgröße allein dafür sorgt, dass der Name noch größer wird. Gewinnst du den einen Preis, gewinnst du leichter den nächsten. Jedenfalls hat der weltberühmte Pianist Lang Lang den diesjährigen Opus Klassik als Instrumentalist des Jahres gewonnen. Glückwunsch. Viel interessanter ist, wessen Name auf der Liste der Nominierten direkt neben Lang Lang zu lesen war: Lisa Shklyaver, in Siegburg unterrichtende Klarinettistin, deren Spiel die Süddeutsche Zeitung einst als "Gesang aus den Tiefen der Menschlichkeit" beschrieb. In unserem Portrait über sie in der PRO SPECT-Ausgabe vom November letzten Jahres schrieben wir, Lisa Shklyaver gehöre zu den international interessantesten Interpretinnen ihrer Generation. So sah man das beim Opus Klassik wohl auch, weshalb dort nun ihr Name in einer Reihe stand mit dem großen Namen Lang Lang. Ganz herzlichen Glückwunsch! Lang Lang wird es zu schätzen gewusst haben.
TeilnehmerInnen an der Literaturwerkstatt © Dr. Niowe Bark
Dichter zusammen
Die Literaturwerkstatt Siegburg

Dichten ist oft ein einsames Geschäft. Dafür muss es einen nicht in eine entlegene Dachkemenate verschlagen. Auch der Kaffeehausliterat ficht seinen Kampf mit den Worten meistens alleine aus. Und mit den Fragen: Kann ich das so schreiben? Ist das kein Klischee? Ist das überhaupt literarisch? Um nun nicht zu vereinsamen, geht mancher Dichter zuweilen gern unter Leute. Insbesondere unter solche, die ähnliche Probleme haben. AutorInnentreffen nennt man das dann oder auch: Literaturwerkstatt. So wie in Siegburg.

Die Siegburger Literaturwerkstatt gibt es seit Anfang der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Nach wechselvollen Jahren hat 2022 Niowe Bark die Leitung der Werkstatt übernommen. Inzwischen treffen sich zwölf AutorInnen alle zwei Wochen, um über aktuell Geschriebenes zu sprechen. Da werden dann die Fragen gemeinsam diskutiert, die Fragen nach dem Klischee, nach Stil und Stringenz und immer wieder auch die Frage: Ab wann ist ein Text literarisch?

Die AutorInnen kommen aus ganz unterschiedlichen Altersgruppen, aus unterschiedlichen literarischen Genres, einige haben bereits publiziert, andere wollen es gar nicht. Was sie vereint, ist die Leidenschaft fürs Schreiben und die Literatur, egal ob Lyrik, Romane oder Kinderbücher. Man spricht über Probleme des Schreibprozesses und setzt sich auch mit handwerklichen Aspekten des Schreibens auseinander. Funktioniert der Spannungsbogen? Ist die Heldenreise schlüssig? Wie um Himmels Willen könnte die Geschichte enden?

Und ab wann ist denn nun ein Text literarisch? Wenn der Text ein Dialog mit den Lesenden sei, kein bloßes Selbstgespräch, sagt Niowe Bark. Es müsse eine Transformation geschehen, ein Heraustreten aus dem eigenen Kreis des bzw. der Schreibenden ins Allgemeine. Wer nur bei sich selbst verharrt, schreibt keine Literatur, wer übrigens sich nur ans Allgemeine hält, ebenfalls nicht. Sonst wäre dieser Text Literatur. Oder das Telefonbuch. Keine Literatur ohne Transformation.

Zu den Highlights der Siegburger Literaturwerkstatt gehören die gemeinsamen Lesungen zwei Mal im Jahr. Die nächste am 10. November in der Stadtbibliothek Siegburg. AutorInnen, die Interesse an der Schreibwerkstatt haben, können sich bei Niowe Bark melden. Den Kontakt stellt die Stadtbibliothek gerne her.

> zur Anmeldung
Das Team der Tourist Information Siegburg
Servicewüste Deutschland?
In Siegburg werden sie geholfen

Da kam Freude auf im Team: Die Tourist Information Siegburg wurde jüngst mit dem Qualitätssiegel "Service Qualität Deutschland" des Deutschen Tourismusverbands ausgezeichnet. Eine tolle Bestätigung für die Arbeit der Tourist Info und zugleich ein deutlich erkennbares Kennzeichen für die hohe Qualität des Services, der Gästen in Siegburg geboten wird.

"Bei der Zertifizierung haben wir zwei Schwerpunkte gesetzt", erklärt Jutta Ferreira, die für das Team der Tourist Information die Ausbildung zum Qualitäts-Coach absolviert hat. "Wir wollten zum einen mehr darüber wissen, wie zufrieden unsere BesucherInnen mit uns sind. Deshalb haben wir eine Online-Umfrage unter den Gästen nach den Standards des Qualitätssiegels durchgeführt. Zum anderen haben wir unsere Serviceabläufe angeschaut und, wo notwendig, angepasst", so Ferreira.

Der Evaluierungsprozess zog sich über ein halbes Jahr und zeigte, dass man sich bereits auf einem hohen Niveau befindet. Es rückt daher nun die Frage in den Mittelpunkt, welche neuen Akzente gesetzt werden können, um die Angebote noch weiter zu verbessern. Daran arbeitet das Team um Qualitäts-Coach Jutta Ferreira nun mit Hochdruck. So sind die Seminare mit dem Schwerpunkt "Kundenorientierte Kommunikation" bereits gestartet und die Prozesse rund um die Stadtführungen verbessert. Und in Zukunft wird es möglich sein, analog per Gästebuch und digital per Onlineformular Anregungen oder Beschwerden kund zu tun.

Eine Summe an Kleinigkeiten ist es, die sehr guten Service ausmacht oder um mit Verona Pooth zu sprechen: In Siegburg "werden sie geholfen!"